Nederland partnerland Grüne Woche: ‘Qualität von nebenan’

"Duitsers kopen onze kwaliteitsproducten graag. Een kwart van de Nederlandse export gaat naar Duitsland", dat zei mininster Verburg in de openingstoespraak van de Grüne Woche. Nederland is partnerland van deze grote landbouwbeurs.

Toespraak van de minister van Landbouw, Natuur en Voedselkwaliteit, Gerda Verburg, bij de opening van de Internationale Grüne Woche in Berlijn, 15 januari 2009.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Hosch,
sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister, Wöwereit
sehr geehrter Herr Sonnleitner,
sehr geehrte Frau Kommissarin Fischer Boel, liebe Mariann
sehr geehrte Exzellenzen,
sehr geehrte Ministerinnen und Minister,
sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,
liebe Ilse
Oder wir es einfacher auf Holländisch sagen: Dag beste mensen!

Einleitung

Die Internationale Grüne Woche zeigt uns den Stolz der Landwirtschaft, lässt uns die Vielfalt genießen und inspiriert uns, über die Zukunft der Landwirtschaft nachzudenken.

Stolz, Genuss und Inspiration: Das ist die Internationale Grüne Woche!

Und stolz, meine lieben Bäuerinnen und Bauern, das können Sie sein. Es wird nicht oft genug gesagt: Ohne Sie würden wir einfach nichts zu essen haben. Ohne Sie gäbe es keinen Genuss. Ohne Sie gäbe es keine schönen Landschaften.

Und ohne Sie gäbe es auch keine Grüne Woche … Und das wäre natürlich schade!

Der Agrarsektor ist noch immer eine echte Zukunftsbranche. Krisen werden immer mal wieder kommen, aber die Agrarwirtschaft zeigt den Banken und der Industrie, wie man gestärkt aus einer Krise hervorgehen kann:

Indem man sich selbst immer wieder neu erfindet!

Die europäische Landwirtschaft ist weltweit an der Spitze bei Themen wie Tierschutz, Landschaftspflege und die Sicherheit unserer Nahrung! Auch in der Klimapolitik setzt die Landwirtschaft auf Lösungen.

Die Gemeinsame Agrarpolitik war immer das Herz der europäischen Integration und der europäischen Politik und wird das auch bleiben: Innovation, Nachhaltigkeit und Marktorientierung sind Leitprinzipien für die Zukunft!

Die Gemeinsame Agrarpolitik ist WTO-konform. Europa ist der größte Importeur von Agrargütern aus den ärmsten Ländern der Welt. Der Agrarsektor setzt auf Nachhaltigkeit und trägt zur Lösung der Probleme unserer Zeit bei!

Und das, meine Damen und Herren, ohne Konjunkturpaket!

Partnerland

Das Streben nach Qualität trägt zur ständigen Erneuerung und damit auch zum Erfolg des Sektors bei. Sowohl die Niederlande als auch Deutschland setzen auf Qualität. Nur unsere Qualität kommt von nebenan, von nahem, von den Nachbarn.

Liebe Ilse, ich bin gerne Deine Nachbarin. Und nicht nur, weil die deutschen Weine an der internationalen Spitze stehen und deutsches Bier schon immer die Nummer eins war. Du kannst stolz auf Deine Landwirte sein. Die deutsche Agrarwirtschaft boomt: Deutsches Schweinefleisch wird wieder in großen Mengen exportiert. Und auch der gesamte deutsche Agrarexport steigt!

Und zwar schneller als der niederländische. Noch hat Deutschland uns glücklicherweise nicht überholt!

Ich bin sehr stolz, dass ich hier die niederländische Agrarwirtschaft vertreten darf. Wir liefern Qualität und setzen auf Nachhaltigkeit. Im Zuge einer zunehmenden Handelsliberalisierung ist dies die einzig richtige Strategie.

Und die Deutschen kaufen diese Qualität gerne: Ein Viertel des niederländischen Exports geht nach Deutschland. Wir wiederum sind der größte ausländische Abnehmer von deutschen Lebensmitteln. Damit ist der Agrarhandelsverkehr an der deutsch-niederländischen Grenze so rege wie an keiner anderen Grenze weltweit.

Auch die Logistik ist sehr wichtig. Wir versuchen überpünktlich zu sein: Wenn andere pünktlich sind, sind wir schon da!

Und nicht nur, weil wir einen Ruf als notorische Linksfahrer genießen. Ich weiß, wie Sie unseren Fahrstil zu schätzen wissen. Ich weiß auch, dass Sie denken, dass man in den Niederlanden ein gelbes Nummernschild bekommt, wenn man drei Mal durch die Führerscheinprüfung gefallen ist.

Um dieses Missverständnis ein für alle Mal auszuräumen: Das stimmt alles nicht!

Abgesehen vielleicht vom Fahrstil haben die Niederlande viel zu bieten, vor allem in puncto Geschmack, Sicherheit und Vielfalt. Bei verschiedenen Geschmackstests in Deutschland landeten niederländische Produkte wieder einmal auf den ersten Plätzen. Ja, auch die Tomaten, meine Damen und Herren! Überzeugen Sie sich selbst ab morgen früh am niederländischen Stand.

Gemeinsame Agrarpolitik

Gerne richte ich mich auch an unsere EU-Agrarkommissarin.

Liebe Mariann, auch Du kommst immer hierher, um zu genießen und Dich inspirieren zu lassen. Und Du hast uns Agrarminister auch inspiriert, zum Beispiel in den Verhandlungen über den Health Check, die Gesundheitsprüfung der Gemeinsamen Agrarpolitik.

Die WTO-Verhandlungen sind vorläufig gescheitert, aber Europa hat nicht versagt und das ist Dein Verdienst. Du hast gezeigt, wie Europa in der Welt eine führende Rolle einnehmen kann.

Die Gemeinsame Agrarpolitik hat mit dem Beschluss zur Gesundheitsüberprüfung einen weiteren Schritt zum Markt getan. Unternehmerisch denkende und handelnde Landwirte bekommen immer mehr Spielraum und das wird der gesamten Landwirtschaft gut tun.

Wenn ich Kritiker zur Gemeinsamen Agrarpolitik höre, frage ich mich manchmal, ob sie die Reformen überhaupt mitbekommen haben. Die Gemeinsame Agrarpolitik ist kein Prügelknabe. Wenn wir das zulassen, wird nicht auf tatsächliche Lösungen hingearbeitet.

Die Gemeinsame Agrarpolitik ist Teil der Lösung und nicht das Problem.

Liebe Mariann, Du hast die europäischen Landwirte mit der Reform noch näher an den Markt herangeführt. In einem nächsten Schritt geht es darum, die europäische Landwirtschaft noch weiter in die Mitte der Gesellschaft zu rücken.

Es ist gut und richtig, jetzt schon über die Zeit nach 2013 nachzudenken. Dabei müssen wir auch weiterhin unserer Verantwortung gegenüber der Dritten Welt gerecht werden und die Menschen dort an unserem Wissen teilhaben lassen.

Ich wünsche mir für die Zukunft der GAP ein System, das die Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft sichtbar macht. Ein System, das die Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft belohnt.

Damit Unternehmen marktwirtschaftlich arbeiten können, aber auch eine unmittelbare Beziehung zur Gesellschaft eingehen. Ein System, das auch die Gemeinsame Agrarpolitik dauerhaft legitimieren wird.

Man sollte die Landwirte aber nicht für etwas bestrafen, was sie nicht tun, sondern für etwas belohnen, was sie tun. Wenn wir die Leistungen für die Gesellschaft belohnen, brauchen wir auch keine Cross Compliance mehr.

Landwirte sind Unternehmer, kein Buchhalter!

Liebe Mariann, ich wünsche mir für die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik, dass wirklich alle, auch die Kritiker, das Gute sehen können, das die europäische Landwirtschaft für die Natur, die Umwelt und die Landschaft leistet.

Finanzkrise

Meine Damen und Herren, wir leben inmitten einer Finanzkrise. Wir müssen Lösungen vorantreiben! Und die Landwirtschaft kann ihren Teil zur Lösung der heutigen Probleme beitragen.

Was man keineswegs tun sollte, ist sich abschotten. Man sollte sich vielmehr auf die eigenen Stärken besinnen. Zu den Banken sage ich, schaut auf die Landwirtschaft und die Ernährungsindustrie. Schaut auf echtes Unternehmertum mit echten Produkten, die man sogar essen kann.

Das ist etwas anderes als "Sub-prime-Hypotheken".

Jetzt ist die Zeit zu investieren. Es ist ein gutes Zeichen, dass sich die zwei größten Molkereien Deutschlands zusammentun. Und mit "Investieren" meine ich keine Investitionen in Quoten, meine Damen und Herren.

Die Quoten sollen weiter aufgestockt werden, damit sie wertlos werden. Sie sollen weiter aufgestockt werden, damit man neue Märkte erobern kann. Sie sollen weiter aufgestockt werden, damit man kein Geld an ein Instrument verliert, das es ab 2015 nicht mehr geben wird.

Dieses Geld kann man besser in neue Märkte investieren, in neue Nischen, in neue Produkte. Es gibt so viele Möglichkeiten auf dem Weltmarkt. Der Weltmarkt ist ein Wachstumsmarkt. Und wenn wir in Europa es nicht tun, dann tun andere es.

Wir wollen doch nicht, dass Australien und Neuseeland unsere Märkte übernehmen?

Meine Damen und Herren, ich rufe die Banken auf, sich wieder der Agrar- und Ernährungswirtschaft zuzuwenden! Nur im Schulterschluss lässt sich die Krise überwinden.

Abschluss

Meine Damen und Herren, lassen Sie uns die Grüne Woche genießen. Lassen Sie sich von den vielen Fachforen inspirieren. Zeigen wir den Stolz der Landwirtschaft. Ich möchte nicht nur als Partnerland, sondern auch als Partner dazu beitragen.

Sie sind herzlich willkommen am niederländischen Stand. Wir sind dort vertreten mit einem echten Geschmackshaus. Darin können Sie unter anderem die feinen Tomaten kosten - es gibt mittlerweile mehr als vierzig Sorten.

Und es gibt auch hervorragenden Käse, traditionelle Matjes und natürlich Poffertjes!
Guter Geschmack von nebenan!

Auch außerhalb der Messe präsentieren wir uns. Mit einem Modellgewächshaus stehen wir im Sony Center und zeigen Ihnen, wie unser Obst und Gemüse größtenteils ohne Pflanzenschutzmittel erzeugt werden.
Nachhaltigkeit von nebenan!

Gezeigt wird auch, wie man mit Gewächshäusern Energie erzeugen kann.
Innovationen von nebenan!

Nachhaltigkeit, Innovation und Marktorientierung sind auch für mich die Leitprinzipien der nächsten Jahre.

Und ich lade Sie herzlich zum anschließenden Empfang ein, bei dem Sie viele Köstlichkeiten von nebenan genießen können. Liebe Ilse, natürlich servieren wir deutschen Wein, weil Qualität nicht nur nebenan, sondern auch bei unserem Partner Deutschland zu finden ist!